Biographie
Nach einer Reihe von Durchsuchungen in Irkutsk im Oktober 2021 wurde der 63-jährige Nikolai Martynow wegen seines Glaubens festgenommen. 20 Jahre lang praktizierte er eine Religion, die von den Behörden als friedlich und legal anerkannt, später aber als "extremistisch" eingestuft wurde.
Nikolay wurde 1958 in eine große Familie geboren: Er hat sechs Geschwister. Die Familie lebte im Dorf Bandarka (Region Irkutsk). Als Kind ging Nikolay oft mit seinem Vater angeln. Nach der Schule absolvierte er eine Berufsschule als Mähdrescherfahrer und Fahrer, für die er sein Leben lang arbeitete.
1982 heiratete Nikolay Irina. Sie ist von Beruf Köchin und hat in einem Kindergarten gearbeitet. Jetzt ist Irina im Ruhestand und liebt es, selbstgebackenes Brot zu backen. 1997 lernte sie Gläubige kennen und begann, in der Bibel zu lesen. Neue Erkenntnisse veranlassten Irina, die Position zu verlassen, in der sie gezwungen war, unehrlich zu handeln. Bald interessierte sich auch sein Mann für die Bibel: Die sich erfüllenden biblischen Prophezeiungen überzeugten Nikolai, dass man diesem Buch trauen könne. Später wurden die beiden gemeinsam Christen.
Nikolay und Irina haben zwei erwachsene Kinder, die sie nach den Grundsätzen der Heiligen Schrift erzogen haben. Der Sohn ist Einzelunternehmer. In seiner Freizeit fährt er gerne Snowboard. Die Tochter arbeitet als Laborantin an der Universität. Die Familie verbringt gerne Zeit in der Natur. Nikolay liebt immer noch das Angeln und erfreut auch seine Lieben, indem er Akkordeon spielt.
Das Leben einer befreundeten Familie, deren Mitglieder es gewohnt sind, alles gemeinsam zu machen, hat sich nach Nikolajs Inhaftierung stark verändert. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich, eine chronische Krankheit verschlimmerte sich, was ihm das Sprechen erschwerte. Verwandte, die Nikolajs Überzeugungen nicht teilen, sind besorgt über seine ungerechtfertigte Verfolgung.