Biographie
Der Fremdsprachenlehrer Anatoliy Lee aus Ussurijsk wurde unerwartet für sich und seine Angehörigen zum Angeklagten in einem Strafverfahren wegen Extremismus und landete in der Untersuchungshaftanstalt. Das geschah ihm wegen seines Glaubens an Jehova Gott.
Anatoliy wurde 1985 in der Stadt Gagarin (Usbekistan) geboren. Als er neun Jahre alt war, zog er mit seinem älteren Bruder und seiner Mutter, die ihre Söhne allein großzogen, nach Ussurijsk (Primorski-Gebiet).
Schon als Kind interessierte sich Anatoliy für Fremdsprachen, besonders mochte er Englisch. Später begeisterte er sich für Computerspiele und nahm erfolgreich an lokalen Teamwettbewerben teil. Anatoliy beschäftigte sich auch mit Sport – er beschäftigte sich mit Taekwondo.
Nach der Schule studierte Anatoliy am Pädagogischen Institut als Lehrer für Englisch und Koreanisch und arbeitete als Tutor vor der Strafverfolgung, wo er seine Fähigkeiten ständig verbesserte. Darüber hinaus schaffte er es im Laufe seines Lebens, als Hausmeister, Telefonmechaniker, Logistiker in einer kanadischen Handelsfirma zu arbeiten.
Schon in seiner Jugend interessierte sich Anatolij zusammen mit seinen Freunden für die Religionen, besuchte verschiedene Kirchen, erwarb aber keine festen Überzeugungen, da er für sich selbst keine Beweise fand, an Gott zu glauben. Die Erklärung "einfach glauben" passte ihm nicht. Als ihm daher die Gelegenheit geboten wurde, die Bibel zu studieren, nutzte Anatolij diese Gelegenheit gerne. Nachdem er dieses Buch gelesen hatte, war er begeistert, dass die Bibel genau den Beweis lieferte, den er brauchte. Er lernte auch, dass Gott einen persönlichen Namen hat: Jehova.
Im Jahr 2008 wurde Anatolij zur Armee eingezogen, aber seine friedlichen Ansichten erlaubten es ihm nicht, zu den Waffen zu greifen. Er wandte sich an das Gericht, um ihm die Möglichkeit zu geben, einen Zivildienst zu leisten. Der Gläubige verteidigte sein Recht und arbeitete 1 Jahr und 9 Monate bei der Post. Im Jahr 2010 schlug er den christlichen Weg ein.
Im Februar 2011 heiratete Anatoliy Raissa, die sein Leben und seine religiösen Werte teilt. In ihrer Freizeit spielt Raisa gerne Volleyball und malt mit Aquarellfarben. Anatoliy ist auch ein kreativer Mensch: Er spielt Gitarre und Mundharmonika, tanzt und singt.
Anatolijs Mutter und sein Bruder teilen seinen Glauben nicht – sie sind Atheisten –, aber das hindert sie nicht daran, enge familiäre Beziehungen zu pflegen. Jeder, der Anatoliy kennt, ist schockiert, dass ein so freundlicher und ehrlicher Mensch des Extremismus beschuldigt wurde.