Biographie
Wegen der strafrechtlichen Verfolgung seines Glaubens verlor Aleksandr Dolganov seinen Job – das Gericht verbot ihm die Nutzung des Internets. Seine Frau war gezwungen, sich um den Unterhalt der Familie zu kümmern.
Aleksandr wurde im November 1988 in Toliyatti geboren. Er hat eine Schwester. Die Eltern sind im Ruhestand, aber der Vater arbeitet noch.
Nach der Schule absolvierte Aleksandr eine Ausbildung zum Elektriker an zwei Fachschulen. Dann bekam er einen Job in seinem Fachgebiet und später als Schlosser. Seit April 2023 arbeitet er als Callcenter-Operator.
2017 zog Aleksandr nach Samara, wo er seine spätere Frau Mariya kennenlernte. Etwa ein Jahr später kehrte die junge Familie nach Togljatti zurück. Mariya arbeitet als Support-Mitarbeiterin in einem Lebensmittellieferdienst. Sie ist seit ihrer Kindheit mit der Bibel vertraut – ihre Mutter hat ihr die Liebe zu Gott eingeflößt. Mit der Zeit kam sie zu der Überzeugung, dass der Rat der Bibel gut für sie war.
Auch Aleksandr glaubte von klein auf an Gott und liebte es, biblische Literatur zu lesen. "Obwohl ich damals nicht viel verstand, hoffte ich, dass Gott mit meiner Einstellung ihm gegenüber zufrieden sein würde", erinnert er sich. 1998 lernte seine Mutter Jehovas Zeugen kennen und begann, die Bibel zu studieren. Als Aleksandr Kindern biblische Geschichten vorlas, war er so beeindruckt, dass er mit seiner Mutter religiöse Zusammenkünfte besuchen wollte. Aleksandrs Mutter war die erste, die den christlichen Weg einschlug, dann er selbst und schließlich seine Schwester.
Bis heute, wie schon in seiner Kindheit, liebt Aleksandr Schach und Radioelektronik. Mariya liebt Haustiere. Außerdem spielt sie gerne Brettspiele.
"Der Hausarrest hat unser Leben verändert. Durch das Verbot, die Wohnung zu verlassen, ein Handy, das Internet und die Post zu benutzen, verlor ich die Möglichkeit, für meine Familie zu sorgen, so dass es eine Belastung für meine Frau war. Um meine Bewegung zu kontrollieren, wurde mir ein Tracking-Armband angelegt, das einen kurzen Aktionsradius hatte und mir die Möglichkeit nahm, die gesamte Wohnung zu nutzen", sagte Aleksandr.
Verwandte, Nachbarn und ehemalige Kollegen sind empört, dass Aleksandr zu Unrecht als Extremist bezeichnet wurde und sorgen sich um den Ausgang des Prozesses: "Aleksandr ist ein friedlicher, ruhiger, fröhlicher Mensch. Warum wird er verfolgt?"