Biographie
Beleidigungen, harte Behandlung und Drohungen, ihre minderjährige Tochter in ein Waisenhaus zu schicken, mussten die Familie Tschernyschew aus Moskau mit sich aufnehmen, als die Sicherheitskräfte am frühen Novembermorgen in das Haus der Gläubigen eindrangen. Daraufhin verurteilte das Gericht das Familienoberhaupt zu 6 Jahren Gefängnis, weil er an Jehova Gott glaubte.
Jurij Tschernyschew (ausgesprochen als "Chernyshov") ist ein gebürtiger Moskauer. Er wurde 1963 geboren. Als Kind trieb er Sportschwimmen. Nach der Schule absolvierte er das Moskauer Institut für Bauingenieurwesen und arbeitete später als Bauingenieur.
Yuriys Mutter, die nicht mehr lebt, war gläubig und flößte ihrem Sohn von Kindheit an die Liebe zu Gott und zur Bibel ein. Das Studium der Heiligen Schrift half Yuriy, von Gottes Liebe, Barmherzigkeit und Fürsorge für die Menschen und für ihn persönlich überzeugt zu werden. Er war beeindruckt von der Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen, die versuchen, nach den biblischen Geboten zu leben, und das veranlasste Yuriy, dasselbe zu tun.
1989 lernte Jurij seine spätere Frau Jekaterina kennen. 1996 heirateten die Jugendlichen, und schon bald schlugen sie gemeinsam den christlichen Weg ein. Sie ziehen eine Tochter groß, die Medizin studiert. Jekaterina führt einen Haushalt, sie hat ein Hobby – Decoupage. Vor der Verfolgung liebten es die Tschernyschews, Zeit mit der ganzen Familie zu verbringen, verschiedene Attraktionen, Parks und Ausstellungen zu besuchen, zu reisen und die Geschichte anderer Länder kennenzulernen.
Im Jahr 2014 wurden bei dem Familienoberhaupt schwerwiegende Probleme mit der Wirbelsäule diagnostiziert, die sich nach der Suche verschlimmerten. Nachdem Jurij unter Hausarrest gestellt worden war, mussten er und seine Frau sechs Monate lang getrennt leben, da Jekaterina Zeugin in einem Strafverfahren gegen ihren Mann war.
In seinem letzten Plädoyer vor Gericht erklärte Jurij Tschernyschew: "Am 24. November 2020 hat sich mein Leben und das meiner Familie verändert. Der Ermittler beschuldigte mich für etwas, was ich nie getan hatte. Ich... nicht die Grundlagen der Verfassungsordnung und die Sicherheit des Staates untergraben, keine religiöse Zwietracht geschürt, nicht zum Bruch von Verwandtschaften und Familienbeziehungen ermutigt hat."